Gymnasium Sauerlach: Erst Fakten – dann entscheiden

Viele Bürgerinnen und Bürger haben mich in den vergangenen Tagen angesprochen: Was bedeutet der neue Vorschlag für das Gymnasium? Wo soll die Schule entstehen? Und was heißt das für Eltern, Anwohner und unsere Vereine?

Nach der Sondersitzung des Gemeinderats am 4. Dezember möchte ich meine Haltung kurz einordnen.

Warum das Thema so wichtig ist

Sauerlach braucht eine weiterführende Schule – eine gute, erreichbare und langfristig tragfähige Lösung für unseren Ort.
Dass vor einiger Zeit erstmals ein alternativer Standort ins Gespräch kam, habe ich grundsätzlich begrüßt, weil dadurch Bewegung in eine sehr festgefahrene Situation kam.

Das war – und ist – jedoch keine Festlegung auf einen bestimmten Standort, sondern Ausdruck meines Anspruchs, Optionen sorgfältig und sachlich zu prüfen. Diese Haltung gilt für mich unverändert.

Der neue Vorschlag: Otterloher Feld

In der Sondersitzung wurde ein zweites mögliches Grundstück vorgestellt. Bevor darüber entschieden werden kann, müssen aus meiner Sicht zentrale Fragen offen, nachvollziehbar und vollständig beantwortet werden.

1. Anwohnerinnen und Anwohner

Das Otterloher Feld liegt direkt am Musikerviertel.
Wichtig ist daher zu klären:

  • Wie verträglich ist eine Schule mit über 1.000 Schülerinnen und Schülern neben einem gewachsenen Wohngebiet?
  • Wie wird die Bauphase organisiert, ohne Anwohnerinnen und Anwohner übermäßig zu belasten?
  • Wie wirkt sich der zusätzliche Verkehr im Alltag aus?

2. Vereine & Jugendarbeit

Das Gebiet grenzt direkt an TSV, Tennisclub, Juze, Musikschule und Mehrzweckhalle.
Für mich braucht es hierzu klare Antworten:

  • Welche Entwicklungsmöglichkeiten verlieren unsere Vereine, wenn das Areal vollständig bebaut wird?
  • Können zusätzliche Plätze, Hallenzeiten oder eine Winterlösung im Tennis künftig noch geschaffen werden?
  • Wie wird der Trainings- und Veranstaltungsbetrieb während der Bauzeit geschützt?

3. Fläche & Funktionen

Das vorgestellte Areal ist deutlich kleiner als der bisher geprüfte Standort.
Daher stellt sich die grundsätzliche Frage:

  • Passen Schule, Sportflächen, Kita und umfangreiche Wohnbebauung realistisch auf dieses Gelände?
  • Oder würde durch die Enge wertvolle Infrastruktur wegfallen?

4. Kindergarten & Finanzierung

Am alternativen Standort an der S-Bahn wäre der Kindergarten durch den Investor mitfinanziert worden.
Am neuen Standort ist offen:

  • Wer baut den Kindergarten?
  • Wer trägt die Kosten?
  • Und welche Auswirkungen hat das auf einen Haushalt, der schon jetzt stark belastet ist?

5. Sicherheit & Verkehr

Für mich als Familienvater besonders wichtig:

  • Wie kommen Kinder sicher zu Fuß, mit dem Rad oder von der S-Bahn zur Schule?
  • Wie wird der zusätzliche Verkehr auf der ohnehin engen Otterloher Straße organisiert?
  • Gibt es ein Konzept für Baustellenverkehr und mögliche Umleitungen?

Solange diese Fragen offen sind, kann der Gemeinderat keine verantwortungsvolle Entscheidung treffen.

Was ich mir wünsche – und aktiv einfordere

Ich setze mich im Gemeinderat dafür ein, dass alle Gutachten, Pläne und Kostenvarianten vollständig offengelegt werden – insbesondere zu:

  • Verkehr und Schulwegsicherheit
  • Flächenplanung
  • rechtlicher Machbarkeit
  • Kosten und Haushaltsauswirkungen
  • Alternativenvergleich beider Standorte

Nur wenn alle Informationen auf dem Tisch liegen, können wir seriös abwägen, welcher Standort für Sauerlach der richtige ist.

Meine Haltung ist klar
Ich bin für ein Gymnasium.
Ich bin für eine gute Lösung für Sauerlach.
Und ich bin dafür, Entscheidungen erst dann zu treffen, wenn alle Fakten vorliegen – transparent, vergleichbar und nachvollziehbar.

Nur so können wir eine Lösung finden, die tragfähig ist:

  • für unsere Kinder
  • für die Anwohnerinnen und Anwohner
  • für unsere Vereine
  • für unsere Ortsentwicklung
  • und für den Haushalt unserer Gemeinde

Ich freue mich über den Austausch zu diesem wichtigen Thema und halte Sie und euch auf dem Laufenden.